Epilepsie ist eine Erkrankung des Nervensystems, an der neben Menschen auch Katzen leiden können. Epilepsie verursacht plötzlich auftretende Entladungsstörungen der Neuronen im Gehirn, die zu charakteristischen Krampfanfällen mit Störungen der Bewegungsabläufe und des Bewusstseins führen.
Epileptische Anfälle können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Wenn Sie befürchten, das Ihre Katze von Epilepsie betroffen ist, sollten Sie zeitnah einen Tierarzt aufsuchen.
Welche Ursachen Epilepsie bei Katzen haben kann und mit welchen Symptomen sich die Nervenkrankheit bemerkbar macht, erklären wir Ihnen im Folgenden. Außerdem erfahren Sie, welche Möglichkeiten zur Behandlung zur Verfügung stehen.
Bei einem epileptischen Anfall sind bestimmte Nervenzellen im Gehirn der Katze übermäßig aktiv. Dadurch kommt es bei betroffenen Tieren zu unkontrollierten Bewegungsabläufen sowie zu vorübergehenden Bewusstseinsveränderungen.
Manche Katzen neigen bereits von Geburt an zu Epilepsie. Davon abgesehen kommen aber auch Verletzungen und Krankheiten als Ursache für Epilepsie infrage. Dazu zählen beispielsweise Fehlbildungen der Gefäße und Tumore, die die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gehirn beeinträchtigen können.
Darüber hinaus kann Epilepsie bei Katzen zum Teil auch durch Entzündungen im Gehirn, die unter anderem durch virale Infektionen verursacht werden, ausgelöst werden.
Epilepsie macht sich im Grunde genommen nur während eines Anfalls bemerkbar. Epileptische Anfälle können bei Katzen unterschiedlich häufig auftreten und sich hinsichtlich ihrer Schwere zum Teil deutlich unterscheiden.
Aufmerksame Halter erkennen anhand von Veränderungen des Verhaltens ihrer Katze oft schon im Vorfeld, wenn ein epileptischer Anfall kurz bevorsteht.
Katzen, die einen epileptischen Anfall erleiden, fallen häufig um und führen dann krampfartige Beinbewegungen aus. Zudem kommt es sehr oft zu starkem Speichelfluss und in Einzelfällen auch zu unbeabsichtigtem Urinieren und Kotabsatz.
Epileptische Anfälle können bisweilen mehrere Minuten dauern oder auch in sehr kurzen Abständen hintereinander auftreten, was für betroffene Katzen durchaus lebensbedrohlich werden kann. Nach dem Anfall sind Katzen normalerweise sehr erschöpft.
Wenn Sie bei Ihrer Katze einen möglichen epileptischen Anfall beobachten, empfehlen wir Ihnen, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen. Der Veterinär wird sich von Ihnen zunächst einmal den Anfall beschreiben lassen.
Epilepsie wird er in der Regel aber erst dann diagnostizieren, wenn Ihre Katze weitere epileptische Anfälle erlitten hat.
Bei Bedarf kann der Tierarzt bildgebende Verfahren wie MRT und CT nutzen, um mögliche Veränderungen am Gehirn Ihrer Katze, wie beispielsweise Tumore, zu erkennen. Davon abgesehen ist die Durchführung von Blutuntersuchungen meist die Regel.
Bei Bedarf ist es zudem möglich, dass der Tierarzt bei der Katze ein wenig Flüssigkeit aus dem Rückenmark entnimmt und diese auf Infektionen sowie Entzündungsparameter als mögliche Ursache für Epilepsie untersucht.
Leider ist es zur Zeit nicht möglich, Epilepsie bei Katzen zu heilen. Ob das Ergreifen von Behandlungsmaßnahmen erforderlich ist, hängt im wesentlichen von der Schwere sowie der Häufigkeit der Anfälle ab. Erleidet Ihre Katze nur selten einen epileptischen Anfall, kann normalerweise auf gezielte Therapiemaßnahmen verzichtet werden.
Bei Katzen, die regelmäßig schwere Anfälle erleiden, sieht das hingegen anders aus. In diesem Fall werden dem Vierbeiner für gewöhnlich Medikamente wie Phenobarbital oder Diazepam verordnet. Diese müssen der Katze meist täglich verabreicht werden, was insbesondere zu Beginn der Therapie mit Müdigkeit verbunden sein kann.
Katzen, die an sehr schweren Anfällen leiden, können die Wirkstoffe bei Bedarf auch intravenös verabreicht bekommen. Das ermöglicht eine schnellere Wirksamkeit und kann für betroffene Tiere in Notfällen mitunter sogar lebensrettend sein.
Wie eine Erkrankung an Epilepsie bei Katzen verläuft und ob die Behandlungsmaßnahmen anschlagen, lässt sich im Vorfeld leider nicht sagen. Das liegt zumindest zum Teil auch daran, dass sich die infrage kommenden Auslöser der Epilepsie unterschiedlich auswirken können.
Oft wirkt die medikamentöse Behandlung bei Katzen mit Epilepsie gut, sodass Anfälle deutlich seltener auftreten. Allerdings ist es ebenso möglich, dass sich keine Besserung einstellt oder sich die epileptischen Anfälle mit der Zeit sogar noch verstärken.
Die meisten Ursachen von Epilepsie bei Katzen lassen sich nicht beeinflussen. Dementsprechend haben Sie als Halter leider auch keine Möglichkeit, um ein Erkranken Ihres Vierbeiners zu vermeiden. Schließlich haben Sie weder einen Einfluss auf bereits vorliegende Fehlbildungen der Gefäße noch auf das Erbgut Ihrer Katze.
Wenn bei Ihrem Vierbeiner ein epileptischer Anfall auftritt, bleibt Ihnen somit nichts anderes übrig, als einen Tierarzt aufzusuchen. Der Veterinär kann ein Erkranken an Epilepsie zwar ebenfalls nicht aufhalten. Er kann Ihrer Katze jedoch immerhin geeignete Medikamente verordnen und die Erkrankung so hoffentlich weitgehend in den Griff bekommen.